24 Das „Koblenzer“ gehört heute wieder so selbstverständlich zur Stadt wie das Deutsche Eck. Gerade in der Gunst der jüngeren Koblenzer steht es als regionales Kult-Getränk so stabil wie die Festung Ehrenbreitstein, die über der Moselmetropole thront. Nach wirtschaftlich mehr als turbulenten Zeiten hat die 300 Jahre alte Traditionsbrauerei 2012 einen geradezu sensationell zu nennenden Neustart mit der neuen Marke „Koblenzer“ hinter sich gebracht: Der damalige Eigentümer, die Saarländische Karlsberg Brauerei, verkaufte – jetzt ist man wieder ein privat und in loka- ler Hand geführter stolzer Mittelständler mit 60 Mitarbeitern. Neben den Braukunst-Klassikern – von untergärigem Pilsener bis obergärigem Weizenbier braut man hier zwischen Wald und Rheinufer auch Spezialitäten wie das naturtrüb-ungefilterte „Zischke“ oder das trendige (und alkoholfreie) „Koblenzer Energy“. Von den jährlich abgefüllten 350.000 Hektoliter Bier (das macht immerhin 70 Millionen Halbliter- Fläschchen) wird reichlich exportiert – nach Europa, aber auch nach Russland, China und Japan. Wo ist der asecos Gefahrstoffschrank? Hier wie überall im Land, braucht man zum Bierbrauen bekanntlich nur Hopfen und Malz, Hefe und Wasser – Letzteres kommt frisch aus dem Hunsrück und spielt eine erhebliche Rolle für die Qualität des Koblenzer Bieres. Es wird rein physikalisch – durch Umkehrosmose – und entsprechend dem für jede Biersorte erforderlichen Härtegrad aufbereitet. Von gefährlichen Stoffen kann hier also keine Rede sein. Wozu also ein asecos Gefahrstoffschrank? Weit ab von der Produktion ist er zu finden, nämlich im Qualitätsmanagement. Hier wird das Bier physikalisch, chemisch, mikrobiologisch und sensorisch analysiert. Und für bestimmte chemisch-technische Untersuchungen regelmäßig entnommener Proben braucht man Stoffe, die als bedenklich einzustufen sind. Dazu gehört beispielsweise o-Phenylendiamin zur Bestimmung von Diacetyl. Butter- und Bitter-Geschmack Dieses Diacetyl ist an und für sich nichts Gefährliches – sondern ein vor allem aus geschmacklichen Gründen unerwünschtes Nebenprodukt des Gärprozesses. Dem Laien ist der Stoff bekannt von der Butter: Diacetyl ist deren Leitaroma. Beim Bierbrauen wird es im Verlauf des Gärprozesses abgebaut und soll einen bestimmten Schwellenwert, nämlich 0,15 Milligramm pro Liter, unterschreiten. Erst dann ist es für den menschlichen Gaumen nicht mehr wahrnehmbar. Bricht der Braumeister den Gärvorgang allerdings zu früh ab, ist noch zu viel von diesem Gärnebenprodukt im Bier geblieben, sodass es im Ergebnis buttrig schmeckt. Ein weiterer giftiger Bewohner des Gefahrstoffschranks der Bier-Analytiker heißt Iso-Octan. Man verwendet dieses wichtige Referenz Koblenzer Brauerei GmbH | Deutschland REINHEIT GEBOTEN
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