39 Neue Herausforderungen Was Lithium-Ionen-Batterien so gefährlich macht, ist ihr Brandverhalten, das auch die Feuerwehren immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Im Gegensatz zu den üblichen Brandursachen verursachen Akkumulatoren- und Batteriebrände regelrechte Stichflammen. Im Vergleich zu bekannten Brennstoffen sind Reaktionen von Lithium-Ionen-Batterien aufgrund des nicht vorhersehbaren Brandverlaufes kaum einschätzbar und erreichen so eine neue Dimension der Gefährdung. Werden Lithium-Ionen-Zellen überladen oder hohen Temperaturen ausgesetzt, bricht die Schichtstruktur der verwendeten Metalloxide zusammen - es kommt zum so genannten thermischen Durchgehen. Dabei werden durch exotherme Reaktionen hohe Energiemengen unter Sauerstoffabgabe freigesetzt. Durch die große Hitze verdampft die Elektrolytflüssigkeit und bildet ein brennbares Gas. Wenn sich dieses Gas entzündet, brennt die Lithium-Ionen-Zelle. Eine Kettenreaktion, die durch bekannte Technologien kaum zu stoppen ist. Denn während des Brandes kann sich das Feuer innerhalb der Batterie von Zelle zu Zelle ausbreiten. Durch durchgehende Batterien entstehende Sekundärbrände an Kunststoffen oder Kartonagen können zwar durch Schaum-, CO2-, Pulver- und Metall-Feuerlöscher unterdrückt werden, eine erneute Entzündung durch Zellen ist jedoch höchst wahrscheinlich. Schnelle Evakuierung Besonders sicher sind Gebäude vor Lithium-Ionen-Akkus daher, wenn diese in einem speziellen Sicherheitsschrank wie den ION-LINE-Modellen von asecos aufbewahrt werden. Diese können zwar den Brand eines defekten Akkus nicht verhindern, schützt aber die Umgebung und alle Personen, die sich in der Nähe aufhalten. Die Sicherheitsschränke bieten nicht nur 90 Minuten Feuerwiderstand von außen nach innen, sondern auch von innen nach außen. Das heißt: Entsteht im Inneren des Schrankes ein Brand, zum Beispiel durch einen überhitzten Akku, ist das Gebäude für 90 Minuten vor den Flammen und den austretenden giftigen Gasen geschützt. Das schafft wertvolle Zeit: Mitarbeiter können sicher evakuiert werden und die Feuerwehr und Rettungskräfte können vor Ort weitere Schutzmaßnahmen einleiten. So ermöglicht beispielsweise die unterfahrbare Schrankkonstruktion eine effektive Evakuierung des Schrankes durch die Feuerwehr. Im Gefahrenfall kann der Schrank schnell aus dem Gebäude entfernt werden. Außerdem sollten Fachleute im Brandfall Zugriff auf das Innere des Schrankes haben, um selbst entscheiden zu können, ob sie einzelne Batterien entnehmen möchten und damit die Kettenreaktion unterbrechen. Für die Feuerwehr Greifswald seien diese Sicherheitsaspekte ausschlaggebend für ihre Entscheidung gewesen, so Norbert Stawinski: „Bei asecos hat das Gesamtpaket gestimmt. Die Handhabung des Schrankes ist kinderleicht und der Aufstellungsort kann jederzeit verändert werden. Zudem kann bei einem defekten Akku der gesamte Sicherheitsschrank entfernt werden. Die Kombination aus Lagern, Laden und den Sicherheitsaspekten hat uns überzeugt!“ Keine Ausfallzeit Nach der Nutzung eines HochleistungsAkkugerätes bei einem Feuerwehreinsatz kann das Aufladen der Akkumulatoren oft 2 bis 6 Stunden dauern, in Einzelfällen auch länger. Faktoren sind die Batteriegröße, der Ladestrom und die Verfügbarkeit des Ladegerätes. Die beste Lösung zur Vermeidung von Ausfallzeiten sind Geräte mit austauschbaren Akkus. Dafür werden zwar zusätzliche Batterien benötigt, aber die Geräte können innerhalb von Sekunden wieder in Betrieb genommen werden. Deshalb arbeite auch die Feuerwehr Greifswald mit mehreren Wechselakkus, die in dem Sicherheitsschrank aufbewahrt werden, erzählt Norbert Stawinski: „Am Einsatzort befinden sich zwischen 50 und 100 Akkus in verschiedenen Größen und Leistungsstärken. Im Sicherheitsschrank selbst befinden sich mehrere Ladegeräte, die je nach Hersteller bis zu 5 Akkus parallel laden können. Vollgeladene Akkus werden ebenfalls dort gelagert. Nach Ausbildungen und Einsätzen werden die verbrauchten Akkus ausgetauscht und durch geladene Akkus ersetzt.“ Projektzusammenfassung Firma: Greifswalder Feuerwehr Standort: Greifswald, Deutschland Branche: Öffentlicher Dienst Anwendung: Lagerung und Aufladen von Akkus für Einsatzgeräte
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