32 Besucht ein Laie die Berufsfeuerwehr Köln, erkennt dieser zunächst nur einen großen roten Kasten – etwa von der Größe eines luxuriösen Wohnwagens. Betritt er dann freilich den „AB-ATF“ – das steht für „Abrollbehälter Analytische Task Force“ – durch die Eingangstür an einer der Langseiten des Containers, umfängt ihn eine Arbeitsatmosphäre aus Messinstrumenten, Rechnern und einem Gefahrsto arbeitsplatz von asecos. Die Berufsfeuerwehr Köln ist einer von sieben vom Bund eingerichteten ATF-Standorten in Deutschland: Diese analytischen Task Forces spielen eine wichtige Rolle bei der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr, wie Dr. Volker Ruster, Leiter des Kölner ATF-Standorts, erläutert: Ist zum Beispiel bei einem Brand unklar, mit welchen Sto en man es zu tun hat, lässt sich im AB-ATF eine umfassende Gefahrsto analytik betreiben. Dabei handelt es sich in erster Linie um die qualitative Analyse – also die Identifikation der Sto e. Isocyanat oder Benzoylchlorid? Meistens erfährt die Feuerwehr schon beim Ausrücken, ob und mit welchen Gefahrstoffen zur rechnen ist, sagt Volker Ruster: Es steht in den Ladepapieren eines Spediteurs oder kann der Gefahrsto kennzeichnung eines etwa verunglückten Fahrzeugs entnommen werden. Bei Unfällen in der chemischen Industrie hat man einen Ansprechpartner, der die Einsatzkräfte informiert. Problematisch ist die Lage allerdings – und hier kommt der AB-ATF zum Zuge – wenn solche Informationen fehlen. So kann es vorkommen, dass einschlägige Lagerpapiere verbrannt sind – oder Zweifel an der Richtigkeit der Kennzeichnung besteht. Volker Ruster nennt ein Beispiel: In der Nähe fuhr ein Gabelstapler in einen Stapel Fässer. Der Speditionsbetrieb zeigte Transportpapiere vor, die den Aufklebern auf den Fässern widersprachen: Drin sein sollte ein Isocyanat (ein Mittel, das bei der Kunststo herstellung gebraucht wird) – tatsächlich war es Benzoylchlorid. Für die Berufsfeuerwehr der Stadt Köln | Deutschland EINE KÖLNER TASK FORCE
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