asecos Hauptkatalog 2022 - Sicheres Arbeiten mit Gefahrstoffen

Die Verwendung von Säuren und Laugen ist sehr vielseitig. So sind Säuren vor allem in Haushaltsreinigern und Lebensmitteln enthalten (Zitronensäure oder Essigsäure helfen beispielsweise gut gegen Kalkverschmutzungen oder auch Rostablagerungen). In vielen Industriezweigen spielen Säuren eine wichtige Rolle. Sie werden nicht nur in Reinigungsmitteln verwendet, sondern auch z. B. in Lebensmitteln, wo diese für Haltbarkeit sorgen. Zu den am häufigsten eingesetzten Säuren zählen Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure sowie Flusssäure. Von Säuren und Laugen gehen große Gesundheitsgefahren aus, sobald diese in einer gewissen Konzentration und Menge verarbeitet und gelagert werden. Auf Grund ihrer ätzenden Beschaffenheit, sind die Substanzen und ihre Dämpfe äußerst gefährlich, da sie Verätzungen und Reizungen der Haut und Schleimhaut verursachen. Im Fall einer Leckage oder bei Undichtigkeit treten die ätzenden bzw. reizenden Gefahrstoffe aus den Behältnissen. Dabei kann es zu chemischen Reaktionen mit der umgebenden Luft oder sonstigen Materialien kommen. Rechtliche Grundlagen Für alle Gefahrstoffe, also auch für Säuren und Laugen, wird nach GefStoffV § 8 (1), (6) und (7) in den allgemeinen Schutzmaßnahmen wie folgt gefordert: ››› Begrenzung der am Arbeitsplatz vorhandenen Gefahrstoffe auf die Menge, die für den Fortgang der Tätigkeiten erforderlich ist. ››› Es sind Vorkehrungen zu treffen, die eine sichere Lagerung von Gefahrstoffen gewährleisten. ››› Gefahrstoffe sind so aufzubewahren oder zu lagern, dass sie die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht gefährden. ››› Missbrauch oder Fehlgebrauch sind zu verhindern. ››› Verbot der Aufbewahrung von Chemikalien in Lebensmittelgefäßen. Die sichere Lagerung von Säuren und Laugen ist ein wichtiger Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung nach TRGS 400. Um die neutralisierende Wirkung zwischen Säuren und Laugen zu verhindern, sollten diese separiert gelagert werden. Eigenschaften, Einstufung und Kennzeichnung RISIKEN UND GEFAHREN Säuren sind chemische Verbindungen, die in der Lage sind, Protonen abzugeben und mit Wasser sauer zu reagieren (pH-Wert < 7). Laugen (Basen) sind chemische Verbindungen, die in der Lage sind, Hydroxidionen zu bilden. Mit Wasser reagieren sie basisch (pH-Wert > 7). Als reizend werden Stoffe und Gemische eingestuft, die bei der Einwirkung auf lebendes Gewebe (Haut, Schleimhäute) Entzündungen hervorrufen. Als ätzend werden Stoffe und Gemische bezeichnet, die lebendes Gewebe zerstören. Säuren und Laugen können fest, flüssig, dampf- oder gasförmig sein oder als Aerosole und Schwebstoffe vorliegen. Zu diesen Stoffen gehören anorganische und organische Säuren und Laugen (Basen) sowie Stoffe, die mit Wasser sauer oder basisch (alkalisch) reagieren. Reizende bzw. ätzende Wirkung auf lebendes Gewebe haben auch oxidierend wirkende sowie wasserentziehende anorganische und organische Stoffe. Über reizende oder ätzende Eigenschaften hinaus können Stoffe oder Gemische auch andere gefährliche Eigenschaften aufweisen: z. B. giftig oder lebensgefährlich wie Phenol oder Fluorwasserstoff, entzündbar wie Essigsäure oder brandfördernd wie organische Peroxide. 272 Säuren und Laugen

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