15Sep2022– Fachwissen– Was bedeutet eigentlich Brandschutz?
Im Zusammenhang mit Gefahrstoffen fällt auch immer wieder der Begriff BRANDSCHUTZ. Jedem ist klar, dass es sich hierbei um den Schutz vor einem Brand handelt, doch der Begriff bedeutet noch viel mehr. Getreu dem Motto „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, klären wir den Begriff Brandschutz und alle wichtigen Informationen dazu im Detail auf!
"Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss!" [Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster 10 A 363/86 vom Dezember 1987]

► Begriffsdefinition: Brandschutz
Der Begriff „Brandschutz“ definiert alle Maßnahmen, die der Entstehung und Ausbreitung eines Brandes vorbeugen (vorbeugender Brandschutz) und die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten bei einem Brandfall ermöglichen (abwehrender Brandschutz).

Hinweis: Die Zuordnung der einzelnen Aspekte variiert. So werden beispielsweise Sprinkleranlagen mal dem baulichen und mal dem anlagentechnischen Brandschutz zugeordnet.
► Welche Arten des Brandschutzes gibt es?
Generell wird der Brandschutz in die beiden Bereiche “Vorbeugender Brandschutz” und “Abwehrender Brandschutz” eingeordnet. Der Bereich “Vorbeugender Brandschutz” wird hierbei nochmals in drei weitere Bereiche unterteilt: Baulicher, Anlagentechnischer und Organisatorischer Brandschutz. Der abwehrende Brandschutz beschreibt alle aktiven und passiven Maßnahmen, die Feuerwehren und andere Hilfskräfte vor und während eines Brandereignisses durchführen, um Schäden die durch Brände entstehen, auf ein Minimum zu reduzieren.
Vorbeugender Brandschutz
Der vorbeugende Brandschutz beinhaltet alle Maßnahmen, die im Vorfeld getroffen werden, um einer Entstehung und Ausbreitung von Bränden entgegenzuwirken. Dies geschieht durch bauliche, anlagentechnische und organisatorische Maßnahmen.
Im bauordnungsrechtlichen Sinne, dient der vorbeugende Brandschutz dem Schutz von Leib und Leben, der Umwelt und der öffentlichen Sicherheit. Er wird als Voraussetzung für eine wirksame Brandbekämpfung gefordert. Die öffentlich-rechtlichen Vorschriften der Landesbauordnungen sind in Deutschland als Mindestanforderungen erlassen. In Ergänzung zum Bauordnungsrecht basieren die Anforderungen in Bezug auf den Sachschutz auf privatrechtlichen Vereinbarungen. Maßgeblich sind hierbei häufig die Anforderungen, die der Sachversicherer an die Ausführung des Gebäudes bzw. seiner technischen Anlagen stellt.
- Baulicher Brandschutz
Die Maßnahmen des baulichen Brandschutzes sind sehr vielfältig und beinhalten beispielsweise die verwendeten Baustoffe und Bauteile, die Brandabschnittsplanung und die Fluchtwegplanung in Gebäuden.
- Anlagentechnischer Brandschutz
Unter den anlagentechnischen Brandschutz fallen alle technischen Anlagen und Einrichtungen, die zur Brand- bzw. Raucherkennung dienen oder Anlagen, die alarmieren sowie löschen. Auch Anlagen, die die Evakuierung unterstützen (z. B. Sicherheits- und Notbeleuchtung) zählen dazu.
- Organisatorischer Brandschutz
Der Bereich des organisatorischen Brandschutzes umschreibt die Bestellung von Akteuren im Brandschutz, wie Brandschutzbeauftragte und Brandschutzhelfer. Hierzu zählen Maßnahmen wie das Erstellen einer Brandschutzordnung sowie von Alarm- bzw. Evakuierungsplänen und Brandschutzplänen. Auch die Schulung von Mitarbeitern zum Umgang mit brennbaren Stoffen oder Zündquellen und das Verhalten nach Ausbruch eines Brandes fallen in den organisatorischen Brandschutz.
Abwehrender Brandschutz
Unter abwehrenden Brandschutz fallen alle betrieblichen und externen Maßnahmen (durch die Feuerwehr) zur Brandbekämpfung. Der abwehrende Brandschutz kommt immer dann zum Einsatz, wenn trotz vorbeugender Maßnahmen ein Brand entstanden ist.
► Welche Anforderungen an den Brandschutz gibt es in Deutschland?
In Deutschland werden die Anforderungen an den Brandschutz in einer Vielzahl von Rechtsvorschriften festgehalten. Zu den wichtigsten Gesetzen und Vorschriften im Brandschutz zählen das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sowie die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Die Anforderungen an den baulichen Brandschutz in Gebäuden sind in der Musterbauordnung (MBO) und den jeweiligen Landesbauordnungen (LBO) festgehalten. Die technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A 2.2 enthält den aktuellen Stand der Technik zu Maßnahmen gegen Brände. Allein aus der Vielzahl der gesetzlichen Regelungen lässt sich erahnen, welch komplexes Aufgabengebiet sich hier stellt. Die Wege zur Erfüllung der Schutzziele wie Brandverhütung, Verhinderung der Brandausbreitung, Rettung und wirksame Brandbekämpfung können zu unterschiedlichsten Lösungen führen.
► Warum braucht man einen brandgeschützten Sicherheitsschrank?
Sobald gefährliche Stoffe (z.B. brennbare oder entzündbare Flüssigkeiten, Säuren-/Laugen, Chemikalien oder Druckgasflaschen) im Arbeitsalltag im Einsatz sind, kann die Anschaffung eines geeigneten Sicherheitsschrankes Leben retten. Brandgeschützte Sicherheitsschränke eignen sich ideal für die sichere Lagerung von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz. Durch die europäische Norm DIN EN 14470-1 / -2 sind die baulichen Anforderungen und Prüfbedingungen für brandgeschützte Sicherheitsschränke geregelt.
Durch die innovative Typ-90-Technologie schützen asecos Sicherheitsschränke die eingelagerten Gefahrstoffe 90 Minuten vor den Auswirkungen eines Brandes. Somit gewinnen Mitarbeiter, sowie die Rettungskräfte wertvolle Zeit für die Evakuierung.
Die asecos Sicherheitsschränke unterliegen den strengen Anforderungen der europäischen Norm EN 14470-1 / -2. Die Kategorisierung in verschiedene Typklassen bescheinigt die Dauer der Feuerwiderstandsfähigkeit. Die meisten unserer Sicherheitsschränke besitzen ein GS-Zertifikat. Darüber hinaus sind einige unserer Schrankmodelle nach dem FM Standard 6050 und dem UL/ULC Standard 1275 zertifiziert und können somit auf dem nordamerikanischen Markt eingesetzt werden.
asecos Schrank-Modelle sind in verschiedenen Breiten, vielfältigen Ausstattungsvarianten (z.B. mit Wannenböden, Vollauszügen oder mit einer Bodenauffangwanne) und mit Falttüren, Flügeltüren oder Vertikalauszügen erhältlich. Im Labor und in der Industrie wird der Sicherheitsschrank als Hochschrank oder als Unterbauschrank für beispielsweise den Einbau unter Laborabzügen eingesetzt. Jeder asecos Sicherheitsschrank ist mit einer Anschlussmöglichkeit zur technischen Entlüftung ausgestattet.
Neben Brandschutzschränken beinhaltet das Sicherheitsschrank-Sortiment von asecos auch Schränke, die zur Aufbewahrung wassergefährdender, gesundheitsschädlicher oder giftiger Stoffe ausgelegt sind. Die Sicherheitsschränke für die sichere Lagerung und das Aufladen von Lithium-Ionen Batterien runden das Sortiment ab.
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