11Mai2021– Innovationen & Produkte– Lösungsmittel einfach und sicher lagern/entsorgen
Täglich entstehen im Labor und der Industrie Lösemittelabfälle, zum Beispiel durch HPLC-Anlagen, bei Versuchsreihen oder durch die Reinigung und Entfettung von Bauteilen.
In den meisten Fällen sind die Lösemittelabfälle nicht nur umweltgefährdend, sondern auch gesundheitsschädigend oder hoch entzündlich. Lösungsmittelabfälle können in Verbindung mit Luftsauerstoff ein explosionsfähiges Gas-Luft-Gemisch bilden.
Aufgrund dieser Gefährdung dürfen diese nicht im Hausmüll entsorgt oder ins Abwassersystem geleitet werden. Welche sichere und vorschriftsmäßige Lösung es gibt, erfahren Sie hier.

Was sind Lösungsmittel?

Flüssigkeiten, die zum Lösen anderer Stoffe eingesetzt werden, werden Lösemittel oder „Solvens“ genannt. Die Besonderheit, die diese Stoffe ausmachen ist, dass sie ohne Erzeugung einer chemischen Reaktion zwischen dem gelösten und zu lösenden Stoff wirken. Gleichzeitig behalten sie aber ihre chemischen Eigenschaften bei.
Kurz gesagt: Ist ein Lösemittel hoch entzündlich, ist es auch der Lösemittelabfall nach einem Versuch oder einer Reinigung. Aus diesem Grund erfordern solche Abfälle eine sichere Entsorgung im Arbeitsprozess.
Im Arbeitsalltag sollte die Entsorgung von Abfällen sicher und komfortabel für Mitarbeiter sein: Dazu gehört, dass das Einatmen von gefährlichen Dämpfen und eine mögliche Brand- und Explosionsgefahr sicher verhindert wird. Zusätzlich gehen die notwendigen Handgriffe nahezu intuitiv und leicht von der Hand.
Um Unfällen vorzubeugen sollten folgende organisatorischen Maßnahmen betrieblich umgesetzt werden:
- Betriebsanweisungen erarbeiten
- Mitarbeiter über mögliche Gefährdungen und Schutzmaßnahmen unterweisen
- Möglichst wenig Lösemittel verwenden – Substitution
- Am Arbeitsplatz maximal die für eine Schicht notwendige Menge bereithalten
- Aerosolbildung durch Versprühen von Lösemitteln vermeiden
- Arbeitsplatz stets aufgeräumt und sauber halten
- Flucht- und Rettungswege freihalten
- Um- und abgefüllte Behälter so kennzeichnen, dass mindestens die enthaltenen Gefahrstoffe sowie die davon ausgehenden Gefahren eindeutig identifizierbar sind
- Keine Lebensmittelbehälter zur Aufbewahrung oder Lagerung von Gefahrstoffen verwenden
- (Teil-) Entleerte Behälter sowie Lösemittelabfälle bei der örtlichen Schadstoffsammelstelle abgeben
- Lösemittelbehälter sollten in Auffangwannen gelagert oder bereitgestellt werden
- Lösemitteldämpfe sind schwerer als Luft. In Arbeits- und Lagerräumen ist daher sicherzustellen, dass sich tiefliegende Bereiche, wie Arbeitsgruben oder Schächten, keine Dämpfe an-sammeln können
- Behälter und Reinigungsgefäße geschlossen halten
Profitieren Sie von der asecos-Technologie

Mit der asecos-Technologie sind die entscheidenden Gefahren gebannt: Die Kombination aus Entsorgungssystem und feuerbeständigem Sicherheitsschrank macht eine schnelle und reibungslose Entsorgung von leicht- bis hochentzündlichen Lösemittelabfällen direkt an der Entstehungsstelle möglich. Ebenso werden entstehende Lösemittel-Dämpfe sofort abgesaugt, Hautkontakt durch einfaches Einfüllen vermieden und die Brand- und Explosionsgefahr durch den geerdeten Sicherheitsschrank verhindert. Das Abfallhandling geht mit dieser Unterstützung nahezu unbemerkt sowie leicht und sicher von der Hand.
Der feuerbeständige Schrank wird als Entsorgungseinheit direkt unter Laborabzügen oder Gefahrstoffarbeitsplätzen integriert. Ein Einfülltrichter kann an gewünschter Position auf der Arbeitsfläche - z. B. direkt in Versuchsnähe - platziert werden. Dies ermöglicht ein sicheres Arbeiten und ergonomische Arbeitsabläufe. Spritzer und verschüttetes Gefahrgut (wie z. B. beim direkten Abfüllen in einen Kanister) gehören der Vergangenheit an. Des Weiteren entfallen lange Wege zu den zentralen Sammelbehältern – das spart Zeit. Nach dem Einfüllen in den Trichter fließt die entzündliche Flüssigkeit durch eine zugelassene Brandschutzdurchführung und das Schlauchsystem direkt in den Abfallkanister im Sicherheitsschrank unterhalb der Arbeitsfläche. Alle Systemkomponenten bestehen aus ableitfähigem, chemikalienbeständigen Polyethylen (HDPE), Polytetrafluorethylen (PTFE) oder leitfähigem Edelstahl. Dies verhindert eine elektrostatische Aufladung. In Verbindung mit einer überwachten Absaugung des Schrankinneren wird so ein sicherer Betrieb gewährleistet.

Da man von außen nicht sehen kann, wie voll der Kanister im Sicherheitsschrank ist, besitzt das System eine Überfüllsicherung. Ist die maximale Füllmenge erreicht, wird ein optischer und akustischer Alarm ausgegeben. Die Anzeige befindet sich außen – an einer vom Kunden definierten, gut sichtbaren Position – am Laborabzug oder Gefahrstoffarbeitsplatz. Der Behälterwechsel erfolgt schnell und einfach, denn der Reserve-Kanister befindet sich zum Tausch direkt neben dem vollen Behälter im Unterbauschrank.
Je nach Abfallmenge gibt es verschiedene Unterbauschrank-Modelle, die 2 x 10 Liter Kanister, 2 x 20 Lister Kanister oder 4 x 10 Liter Kanister fassen. Dabei ist je ein Kanister zum Befüllen und ein zweiter zum Wechseln vorhanden.
Die Kombination macht´s
Das gesamtheitlich zertifizierte Entsorgungssystem, besteht aus einem Typ-90-Sicherheitsschrank und Entsorgungskomponenten mit der Firma S.C.A.T. Europe GmbH, einer der führenden Produzenten von hochwertigen Lösemittel-Ver- und Entsorgungssystemen. Nutzer haben damit bereits in der Planungsphase erhebliche Vorteile: Die eingesetzten Komponenten sind in Bezug auf Brandschutz, elektrostatische Ableitfähigkeit, Materialbeständigkeit und Überwachungsmöglichkeiten perfekt aufeinander abgestimmt. Das macht die Konzeption für Laborplaner und -einrichter einfach und sicher.